Wer sich das Zigarettenrauchen abgewöhnen möchte, kann für eine Übergangszeit auf eine große Zahl an alternativen Nikotinersatzprodukten zurückgreifen. Eine aktuelle Studie kommt zu dem Schluss, dass sich dafür nikotinhaltige E-Zigaretten erfolgreich einsetzen lassen und sich sogar besser eignen als Nikotinpflaster oder -kaugummis.
Eine Analyse von 78 Studien mit insgesamt mehr als 22.000 Teilnehmern ermittelte, dass das erste halbe Jahr des Verzichts erfolgreicher gemeistert werden konnte, wenn unterstützend zur Rauchentwöhnung anstatt von anderen Ersatzprodukten lieber E-Zigaretten mit Nikotin verwendet wurden. Nikotinhaltige E-Zigaretten bieten sich somit als ideales, unterstützendes Mittel für die ersten Wochen an.
Ein Vorteil dieser Zigaretten, in denen eine Flüssigkeit mit Nikotin sowie Aromastoffen verdampft wird, liegt darin, dass es nicht zur Verbrennung von Tabak und damit zur Inhalation entsprechender Schadstoffe kommt. Dieses Ergebnis darf allerdings nicht als Freibrief für E-Zigaretten verstanden werden, denn auch sie führen beim Genuss zu gesundheitlichen Risiken. Diese sind jedoch gemäß derzeitiger Erkenntnis bei Weitem nicht so hoch wie das Rauchen von Tabak. Nichtraucher sollten demnach nicht zu den E-Zigaretten greifen.
Um weiterführende Auskünfte über die langfristigen Auswirkungen von E-Zigaretten auf die Gesundheit zu erhalten, die über die bisher beobachteten wenigen Jahre hinausgehen, sind weitere Studienergebnisse abzuwarten.
Hartmann-Boyce, J. et al.
Electronic cigarettes for smoking cessation.
Cochrane Database of Systematic Reviews 2022
11/2022